Leben in der Mädchenwohngruppe
Seit einem Jahr
. . . lebt Simone auf der Mädchenwohngruppe. Sie kam auf die Wohngruppe, weil es zwischen ihr und ihrer Mutter zu massiven Auseinandersetzungen kam. Die alleinerziehende Mutter arbeitet viel, weil es in der Familie finanzielle Schwierigkeiten gibt. Überlastet durch die Arbeit kann die Mutter ihrer Tochter nicht genügend Aufmerksamkeit schenken. Simone fühlt sich von der Mutter vernachlässigt und nicht geliebt. Sie entwickelt im Laufe der Zeit massive Verhaltensauffälligkeiten. Diese Auffälligkeiten zeigen sich in aggressivem Verhalten sich selber und anderen gegenüber. Bedingt durch viele Umzüge gab es für Simone viele Schulwechsel. In keiner Schule fühlte sie sich wirklich wohl.
Simone ist ein sehr misstrauisches Mädchen anderen Menschen gegenüber. Sie ist ihren Stimmungsschwankungen ausgeliefert.
Das Jugendamt gibt der Wohngruppe den Auftrag, dafür zu sorgen, dass Simone wieder beschult wird und sich emotional stabilisiert.
Integration ist nicht leicht
Die Integration in die Wohngruppe fällt ihr sehr schwer, da sie die anderen Mädchen verbal attackiert und Gegenstände wie Türen, Stühle, Sessel beschädigt. Simone hat bisher nicht gelernt, wie sie angemessen auf andere Menschen zugehen kann, wie sie ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern kann und wie sie mit Kritik an ihrem Verhalten umgehen kann. Zentrales Anliegen der Erzieherinnen auf der Wohngruppe ist, dass Simone die Erfahrung macht, dass sie willkommen ist und als Person gemocht und geschätzt wird und dass bei Kritik ihr Verhalten gemeint ist, damit eine Veränderung herbeigeführt werden kann. Sowohl Gruppen- als auch Einzelkontakte sind für Simones Stabilität von grundlegender Bedeutung.
Bedarf über die Grundversorgung hinaus
Das Jugendamt sichert die Grundversorgung von Simone. Da Simone einen besonders hohen Bedarf an Zuwendung hat und ein Bedarf an Instandsetzung besteht, braucht es über die öffentlichen Zuschüsse hinaus zusätzliche Mittel.